Trump&Berlusconi: Die neuen Gesichter der Demokratie ?

Als ich in den vergangenen Wochen fast täglich dem Baulöwen Trump zuhörte dachte ich nicht nur immer wieder an Silvio Berlusconi und dessen Auftritten in den 1990er/2000er Jahren sondern an meinen Freund, den Geschichtsprofessor und Italienkenner Carlo von Moos. Denn Carlo versuchte uns immer nahezulegen, Berlusconis Polit-Stil und Polit-Maschine nicht nur als Ausdruck der italienischen Krise und als Produkt italienischer Besonderheiten zu verstehen, sondern uns zu fragen, ob hier nicht die Fratze moderner Demokratieformen und des künftigen Polit-Wetttbewerbes deutlich wird. Berlusconi nicht also als besonders trauriger Witz Italiens sondern als Avantgarde moderner billiger Demokratie.

Trump und sein bisheriger Erfolg deuten auf die Stichhaltigkeit Carlo von Moos‘ These hin. Und sogar die NYT wies gestern vergleichend darauf hin, dass Trumps Diskurs näher bei herrschenden europäischen Nationalismen und Rechtspopulisten anzusiedeln sind als in einer US-amerikanischen Tradition. Und auch die holländische Beobachter-Gruppe, die in Holderness an der Trump-Veranstaltung traf, mussten ständigen an ihren rassistischen und anti-muslimen Wilders denken, als sie die schlimmsten Verirrungen Trumps zu hören bekamen. Beispielsweise , als er meinte, er werde noch viel rücksichtsloser und somit kriegsverbrecherischer umgehen mit seinen Gegners als der unselige Bush junior mit der Folter des „Waterboarding“ gegenüber Gefangenen Djadisten. Und Wilders sogenannte Freiheitspartei ist mittlerweile in Holland in Umfragen die beliebteste aller Parteien, so wie „unsere“ Blocher-SVP.

Andi Gross

One Comment

  1. Good comparison. Americans and especially Trump-Fans should hear and understand. But would they care ? Would they know who Berlusconi was and what he did to Italy ?

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